bleiben

bleiben

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blei|ben ['blai̮bn̩], blieb, geblieben <itr.; ist:
1. nicht weggehen:
zu Hause bleiben; er blieb in Berlin.
Syn.: sich aufhalten, verweilen (geh.), weilen (geh.).
Zus.: fernbleiben.
2. seinen Zustand nicht ändern:
die Tür bleibt geschlossen; gleich, offen bleiben; liegen, sitzen, stehen, hängen, kleben, haften, stecken bleiben.
3. übrig sein:
jetzt bleibt nur noch eins [zu tun]; das ist alles, was ihr [von ihrem einstigen Besitz] geblieben ist.
Syn.: übrig bleiben, zurückbleiben.
4. etwas nicht ändern, nicht aufgeben:
bei seinem Entschluss bleiben; es bleibt dabei! (es wird nichts geändert); bei dieser Zigarettenmarke bleibe ich.
Syn.: beharren auf, behaupten, beibehalten, bestehen auf, festhalten an, nicht ablassen von, pochen auf, sich nicht abbringen lassen von.

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blei|ben 〈V. intr. 114; ist
1. sich an einem Ort aufhalten, verweilen
2. in einem Zustand verharren, die Lage, Stellung nicht verändern
3. sich nicht verändern
4. als Rest verbleiben, übrig bleiben
● bleibt! 〈bei Korrekturen〉 nichts ändern!; er ist derselbe geblieben er hat sich (im Lauf der Jahre) nicht verändert ● wir \bleiben die Alten! wir wollen u. werden uns nicht verändern; wir \bleiben Freunde!; eine Zeit lang \bleiben ● das bleibt abzuwarten das muss (noch) abgewartet werden; kannst du nicht noch etwas, eine Weile \bleiben?; so kann es nicht \bleiben; wie lange kannst du (bei uns) \bleiben?; \bleiben lassen = bleibenlassen ● 10 weniger 7 bleibt 3 ist gleich; \bleiben sie gesund!; es bleibt sich gleich es ist eines wie das andere, es läuft auf dasselbe heraus; ihr ist von ihren Kindern keines (erhalten) geblieben; ich kann nicht länger \bleiben; nüchtern \bleiben; offen, geschlossen \bleiben; ruhig, gefasst \bleiben; seinen Grundsätzen treu \bleiben; wach \bleiben ● am Leben \bleiben nicht sterben; hier ist alles beim Alten geblieben hier hat sich nichts verändert; ich kann nie bei meiner Arbeit \bleiben ich werde dauernd abgelenkt, muss die A. immer wieder unterbrechen; bei den Kindern, bei dem Kranken \bleiben; bei seiner Meinung \bleiben an seiner M. festhalten, seine M. nicht ändern; bei der Sache \bleiben sich nicht ablenken lassen; bei der Wahrheit \bleiben die W. sagen; es bleibt dabei! abgemacht, wie besprochen!; ich bleibe dabei, dass er ein Betrüger ist ich behaupte weiterhin; in Berlin \bleiben; in Bewegung, in Gang \bleiben; das ist mir deutlich im Gedächtnis geblieben; im Krieg \bleiben fallen, sterben; es bleibt mir nichts weiter (zu tun), als ... ich kann nichts anderes mehr tun, als ...; die Sache wird nicht ohne Folgen, ohne Nachspiel, ohne Wirkung \bleiben; das bleibt unter uns! darüber sprechen wir nicht zu anderen; bleibe mir (damit) vom Halse, vom Leibe! komm mir (damit) nicht zu nahe!; lass mich (damit) in Ruhe!wo \bleiben Sie denn? warum kommen Sie nicht? ● ein \bleibender Erfolg, Gewinn ein beständiger, dauerhafter Erfolg, Gewinn; dieses Schmuckstück, dieser Triumph ist von \bleibendem Wert [<ahd. biliban, got. bileiban <vorgerm. *leip- „verharren“; verwandt mit Leben, Leib, Leber]

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blei|ben <st. V.; ist [mhd. belīben, ahd. bilīban, eigtl. = kleben bleiben, verw. mit Leim]:
1.
a) eine bestimmte Stelle, einen Ort nicht verlassen; irgendwo verharren:
zu Hause b.;
bleiben Sie bitte am Apparat!;
wir müssen bei den Kranken b.;
du kannst die Kinder noch ein bisschen bei uns b. lassen;
<subst.:> jmdn. zum Bleiben auffordern;
Ü bei der Sache b. (sich nicht von etw. ablenken lassen);
das bleibt unter uns (wird nicht weitergesagt);
etw. muss in seinem Rahmen b.;
b) in seinem augenblicklichen Zustand verharren, eine bestimmte Eigenschaft bewahren:
er bleibt gelassen;
ihre Taten werden unvergessen b.;
ledig b. (sich nicht verheiraten);
von Krankheiten verschont b.;
sein Brief blieb unbeantwortet;
am Leben b.;
jmdm. treu b.;
c) <mit Gleichsetzungsnominativ> eine grundlegende Eigenschaft behalten:
Freunde b.;
d) <mit Inf.> eine Stellung, Lage, Haltung nicht verändern:
auf seinem Stuhl sitzen b.;
du musst jetzt ganz ruhig liegen b.;
e) (als Rest) übrig bleiben; (als Übrigbleibendes) für jmdn. noch vorhanden sein:
es bleibt keine andere Möglichkeit;
für das letzte und wichtigste Thema bleiben leider nur noch fünf Minuten;
ihr blieb keine Hoffnung;
f) <mit Inf. mit »zu«> (für die Zukunft) zu tun übrig bleiben:
es bleibt abzuwarten, ob sich der Erfolg einstellt.
2. etw. nicht ändern, nicht aufgeben:
bei seinem Entschluss b.;
bei dieser Automarke bleibe ich (ich werde sie weiter kaufen).
3. (geh. verhüll.) irgendwo, bei einer bestimmten Gelegenheit sterben, umkommen:
er ist als Kapitän auf See geblieben.

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blei|ben <st. V.; ist [mhd. belīben, ahd. bilīban, eigtl. = kleben bleiben, verw. mit ↑Leim]: 1. a) eine bestimmte Stelle, einen Ort nicht verlassen; irgendwo verharren: bleiben Sie bitte am Apparat!; an/auf seinem Platz b.; zu Hause b.; hier, draußen b.; er ist noch für 2 Tage [in London] geblieben; wir müssen bei den Kranken b.; Er kann den ganzen Morgen über bei seiner Arbeit b. (kann ungestört arbeiten; Waggerl, Brot 28); wo bleiben denn die Kinder so lange? (warum kommen sie so lange nicht?); Ü bei der Sache b. (sich nicht von etw. ablenken lassen); etw. muss in seinen Grenzen, in seinem Rahmen b.; das wird uns lange im Gedächtnis, in Erinnerung b.; das bleibt unter uns (wird nicht weitergesagt); sie wollten für/unter sich b. (keinen Fremden in ihren Kreis aufnehmen); <subst.:> jmdn. zum Bleiben auffordern; Es war vielmehr deines Bleibens nicht zu Hause (geh.; du wolltest nicht zu Hause bleiben; Th. Mann, Joseph 242); b) in seinem augenblicklichen Zustand verharren, eine bestimmte Eigenschaft bewahren: er bleibt gelassen, konsequent; Valentin blinzelt mir zu und bleibt ernst (Remarque, Obelisk 151); seine Taten werden unvergessen b.; ledig b. (sich nicht verheiraten); das Museum bleibt geschlossen; von Krankheiten verschont b.; sein Brief blieb unbeantwortet; am Leben, in Verbindung b.; jmdm. treu, zugetan b.; „Wir haben ja selber großes Leid gehabt.“ Eine Splitterbombe traf das Haus, die Oma und ein Bruder sind dabei „tot geblieben“ (landsch., bes. nordd. ugs.; gestorben, umgekommen; Spiegel 10, 1986, 59); du sollst das Rauchen b. lassen (ugs.; unterlassen)!; ich werde es lieber b. lassen (ugs.; nicht mehr tun, unterlassen); c) <mit Gleichsetzungsnominativ> eine grundlegende Eigenschaft behalten: Freunde b.; du bist ganz der Alte geblieben (hast dich nicht verändert); Ich bleibe, wer ich bin (ich ändere mich nicht), solange ich lebe (Apitz, Wölfe 260); d) <mit Inf.> eine Stellung, Lage, Haltung nicht verändern: auf seinem Stuhl sitzen, bei der Begrüßung stehen b.; du musst jetzt ganz ruhig liegen b. und darfst dich nicht aufrichten; e) (als Rest) übrig bleiben; (als Übrigbleibendes) für jmdn. noch vorhanden sein: es bleibt keine andere Wahl, Möglichkeit; es blieb [ihm] keine Hoffnung; Jetzt blieb ihm nur noch die Flucht (M. Walser, Pferd 13); von ihren Kindern war [ihnen] noch eins geblieben; f) <mit Inf. mit „zu“> (für die Zukunft) zu tun übrig bleiben: es bleibt zu hoffen, zu wünschen, dass ...; es bleibt abzuwarten, ob sich der Erfolg einstellt. 2. etw. nicht ändern, nicht aufgeben: bei seiner Meinung, seinem Entschluss b.; alle seine Feinde triumphieren, weil er so hartnäckig bei seinem Irrtum bleibt (St. Zweig, Fouché 112); ich bleibe dabei, dass er uns nicht die Wahrheit gesagt hat; es bleibt dabei (es wird nichts geändert); bei dieser Zigarettenmarke bleibe ich (ich werde sie weiter rauchen). 3. (geh. verhüll.) irgendwo, bei einer bestimmten Gelegenheit sterben, umkommen: er ist als Kapitän auf See, [als Soldat] auf dem Schlachtfeld, im Krieg geblieben; 30 Schweine, 2 Kälber, 25 Hühner, 50 Kaninchen und 120 Tonnen Futtermittel blieben in den Flammen (verbrannten, kamen darin um; NZZ 19. 8. 83, 7); Sonderbar, dass sie sich immer noch aufregen, wenn Ihnen jemand unter dem Messer bleibt (bei einer Operation stirbt; Remarque, Triomphe 17).

Universal-Lexikon. 2012.

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